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Ein kleines Abenteuer zwischen den Meeren

Die zwischen den Meeren Tour war eine vor dem Urlaub Tour, mein eigentlicher Urlaub würde nämlich erst am Samstag angefangen. Da ich aber von Donnerstag bis Samstag nicht wirklich zu Hause herumsitzen wollte, entschloss ich mich diese Tour endlich in Angriff zu nehmen, sie stand schon sehr lange auf meiner To-do-Liste. Bei der Tour handelte es sich um ein Geocaching Powertrail welcher einen von Dagebüll an der Nordsee bis nach Flensburg an der Ostsee führte. Dabei musste man über 200 Dosen suchen und finden, klar man hätte die Tour auch ohne Geocaching fahren können, aber wo wäre dann da die Herausforderung?

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So machte ich mich ziemlich früh morgens auf den Weg nach Dagebüll, wo ich mein Auto da für paar Tage abstellt habe. Geplant war die Tour von Donnerstag bis Samstag oder eventuell auch bis Sonntag je nach Wetter und dem Tempo in dem ich vorankommen würde. In Dagebüll angekommen machte ich mich startklar und begab mich zum Startpunkt der Tour, welcher im Hafen von Dagebüll liegt. Die Döschen waren alle gut und leicht zu finden, vor mir lagen heute 35 km bis zu meinem heutigen Schlafplatz. Das wirklich coolen an Schleswig-Holstein ist, dass sie verteilt auf das ganze Bundesland Zeltplätze in der freien Natur anbieten und das auch noch kostenlos. An dem Wildes Schleswig-Holstein Zeltplatz angekommen, suchte ich mir eine ebene Stelle und baue fix mein Zelt auf, denn es war Regen im Anmarsch. Glücklicherweise streifte mich die Regenfront nur, außer paar einzelne Tropfen kam nicht wirklich viel Regen runter. Am nächsten Morgen wurde ich durch das Konzert der Vögel bereits um 6 Uhr aus dem Schlaf gerissen, was allerdings nicht so wild war, denn heute standen wieder einige Kilometer und viele Dosen sie dem Programm. 

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In der Mittagspause checkte ich die Wetterlage für die nächsten Tage und es sah nicht wirklich gut aus für den Freitag und es sah noch schlimmer aus für Samstag. Also plante ich ein klein wenig um und entschloss mich für heute auf einem Campingplatz zu übernachten und bei der Gelegenheit auch den Akku aufzuladen. Zum Abend hin wurde es langsam echt stürmisch, so musste ich erstmal fangen spielen mit meinem Zelt als ich es fast aufgebaut hatte. Der eigentliche Platz auf dem Campingplatz war nichts für mich, also suchte ich Schutz hinter dem Gebüsch, die benachbarten Camper hatten damit keine Probleme. Abends kam schon mal ein kleiner Vorgeschmack, auf das, was mich morgen den halben Tag erwarten würde. Wind und Regen wechselten sich die halbe Nacht ab, glücklicherweise konnte ich ohne Probleme durchschlafen. Am frühen morgen begrüßte mich noch die Sonne, aber im Laufe des Tages würde sich das leider noch ändern. Ich steuerte als Erstes den Supermarkt in der Nähe vom Campingplatz an um zu frühstücken, mit einem leeren Magen so eine letzte Etappe zu starten wäre sehr unklug.

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Nach etwa 20 km und etwa 15 km vor dem Ziel der Tour war es dann so weit, es war Zeit für den Härtetest der Ausrüstung. Es fing nämlich an zu Regnen, ab jetzt wechselten sich Regen und Sonne immer schön ab, also hätte es auch keinen Sinn ergeben den Schauer abzuwarten. Die Regenkleidung bleib an und ich fuhr meine Tour einfach weiter. Am Meer angekommen waren die schlimmsten Regenfälle vorbei, zum Glück auch, aber jetzt kam ein neuer Gegner ins Spiel, ganz böser und extremer Wind.Ich verweilte paar Minuten an der Ostsee, machte dann den Abstecher nach Dänemark um den Bonus der Tour zu signieren bevor ich mich auf den Rückweg zum Auto machte.

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Mein eigentlicher Plan sah eigentlich so aus, dass ich nach dem Finale etwa 10 km richtig Auto fahre und wieder auf so einem wilden Zeltplatz übernachte. Aufgrund des Windes habe ich diese Idee allerdings verworfen und entschloss mich zurück zum Auto zu fahren. Der kürzeste Weg von der Ostsee zurück nach Dagebüll waren nur 60 km, bei einem Gegenwind und einer Sturmwarnung vor Windböen von bis zu 70 km/h wurde das echt eine Herausforderung für mich und meinen Akku. An den ersten beiden Tagen hatte ich noch weit über die Hälfte vom Akku übrig und der Reserveakku war unberührt. Was soll ich groß um den heißen Brei drin herumreden, nachdem ich am heutigen Tag die 96 km gefahren bin, war der eine Akku komplett leer und der andere zu Hälfte nur noch voll. Wenn man 60 km lang nur gegen den Wind ankämpfen muss, zehrt das nicht nur am Akku, sondern auch an den Nerven. In dem Video hab ich extra nee Stelle drin wo ich denn Wind mal aufgenommen habe, sonst glaubt mir das ja keiner.

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Als ich am Abend dann endlich am Auto angekommen bin war der Wind noch schlimmer geworden, das Zelt hätte das nie im Leben überstanden, selbst das Auto war extrem am wackeln. Jetzt musste ich etwas Improvisieren, ich hab schon öfters in der Red Queen geschlafen, allerdings war nie das Fahrrad mit mir im Kofferraum. Mit etwas tricksen klappte das schließlich und ich hatte neben dem Bike genug Platz für die Nacht. Hier hab ich mir geschworen, dass ich mir nach dem Urlaub doch einen Fahrradträger kaufen werde.  Am nächsten Morgen ging es als Erstes zum Supermarkt um zu Frühstücken, dann steuerte ich die nächste Tankstelle an bevor ich meine Reise nach Dänemark fortsetzte, wo mein eigentlicher dreiwöchiger Urlaub begann.